Was ist Exil:Trans ?

Diese Übersetzung verfasste der Übersetzer und Verlagsmitarbeiter Justinian Frisch 1943 im schwedischen Exil.

 

Willkie, Wendell Lewis / Frisch, Justinian (1943): Unteilbare Welt. Stockholm: Bermann-Fischer. [One World (1943), New York: Simon & Schuster.

Das Exil aufgrund von NS-Verfolgung ist Forschungsgegenstand verschiedener Disziplinen, die sich den Exilerfahrungen verschiedener Gruppen, unter anderem kulturell einflussreicher Figuren wie Autor*innen oder Wissenschaftler*innen, widmen. Über Übersetzer*innen im Exil ist jedoch fast nichts bekannt, obgleich sie maßgeblich an der Verbreitung von Wissen und Ideen beteiligt waren. Das Projekt Exil:Trans setzt es sich zum Ziel, diese Forschungslücke zu schließen und Übersetzer*innen, die durch das NS-Regime zum Gang ins Exil gezwungen wurden, systematisch zu untersuchen. Dabei sollen die Auswirkungen des Exils auf diese Menschen und ihre übersetzerische Tätigkeit im Mittelpunkt stehen, um somit auch zum wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs über die kulturellen Auswirkungen der nationalsozialistischen Tyrannei beizutragen. Exil:Trans beschäftigt sich nicht nur mit einzelnen Übersetzer*innen, sondern auch mit anderen individuellen und kollektiven Akteur*innen, wie beispielsweise Autor*innen, Verleger*innen oder Kultureinrichtungen, die ebenso an den Übersetzungsprozessen unter Exilbedingungen beteiligt waren. Durch die Analyse dieser Netzwerke, in die die Übersetzer*innen eingebunden waren, soll ein umfassendes und detailliertes Bild der Arbeits- und Lebensbedingungen der Übersetzer*innen gezeichnet werden.

 

Projektpartner und -partnerinnen:

  • Universität Wien, Zentrum für Translationswissenschaft (Koordination)
  • Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Germersheim, Arbeitsbereich Interkulturelle Germanistik
  • Université de Lausanne, Centre de traduction littéraire

Projektlaufzeit:

  • September 2019 – September 2022

Projektförderung:

  • D-A-CH-Projekt (FWF, DFG, SNF)

Projektziele:

  • Erstellung einer Datenbank mit den gesammelten biographischen und bibliographischen Daten, mit Fokus auf die Erhebung der Lebensdaten, erstellten Übersetzungen und des Exilweges.
  • Mithilfe dieser Datenbank, die öffentlich zugänglich sein wird, werden tiefergehende Untersuchungen zu individuellen Übersetzer*innen und ihren Netzwerken vorgenommen.
  • Wenn diese Fallstudien vorliegen, sollen daraus überindividuelle Muster abgeleitet werden, um das Phänomen Translation im Exil zu charakterisieren.