Translation im Exil: Motive, Wirkungen & Funktionen

Das Projekt Exil:Trans widmet sich seit 2019 der systematischen Erforschung der Tätigkeiten von Übersetzern und Übersetzerinnen im Exil, in das sie aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung gezwungen wurden. Die translatorische Praxis der erforschten Individuen ist vielfältig und gerade in Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Exil & Übersetzen komplex: Flucht und Exil kann Beginn, Unterbrechung oder Ende der übersetzerischen Tätigkeit bedeuten; sowohl die Arbeitssprachen als auch Formen der Zusammenarbeit können sich ändern; manchmal wurde übersetzt, aber nicht publiziert, um nur einige Facetten zu nennen.

Bei den bisherigen Tagungen des Projekts Exil:Trans wurden Orte des Exils und translatorischen Handelns erfasst und verglichen und die Netzwerke und Institutionen der Übersetzer und Übersetzerinnen im Exil in den Mittelpunkt gestellt. Aufbauend auf dem Wissen über die Biografien von Übersetzern und Übersetzerinnen und die Translationsbedingungen im Exil, sollen nun Verbindungen und allgemeinere Schlüsse über Translation im Exil gezogen werden.

Die dritte Tagung, zu der wir hiermit herzlich einladen, widmet sich daher den Motiven, Wirkungen und Funktionen des Übersetzens unter den Bedingungen des Exils. Die Motive, aus denen heraus Translation geschieht, sind vielfältig und gehen weit über die reine Überwindung von Sprach- und Kulturbarrieren hinaus, sie formen den Translationsprozess und das Translationsprodukt. Daher sollen die Motive sowie Translation in ihrem Wirken und Funktionieren im Kontext des Exils beobachtet, verglichen und voneinander abgegrenzt werden.

Wir laden Sie dazu ein, Beiträge zu diesen und verwandten Fragen einzureichen:

  • Aus welchen Motiven wurde im Exil übersetzt? Von welchen ökonomischen, politischen, sozialen und anderen Faktoren hingen Übersetzungsmotive ab?
  • Welche Wirkungen löste das Übersetzen im Exil aus? Waren sie kurzlebig oder von nachhaltigem Einfluss auf die Zielkulturen?
  • Welche Funktionen erfüllten das Übersetzen und Übersetzungen im Exil? Dienten sie „bloß“ der interlingualen Kommunikation?  Lassen sich exilspezifische Übersetzungsfunktionen ausmachen? Bestehen in dieser Hinsicht Unterschiede zwischen den Feldern der Literatur und der Wissenschaft?
  • Welche Auskünfte erteilen uns empirische Befunde zum Übersetzen im Exil über das Verhältnis von Motiven, Wirkungen und Funktionen? Welcher Erkenntnisgewinn ist mit Ihnen verbunden?

Frist und weitere Infos

Verlängerung der Deadline bis 10. Februar! 

Bitte reichen Sie Ihren Abstract (max. 300 Wörter + Literatur) bis zum 10. Februar 2022 unter exiltrans.ztw@univie.ac.at ein. Auch Ideen für weitere Programmpunkte sind willkommen.

Tagungssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch.

Eine Publikation ausgewählter Beiträge ist geplant.

Für Vortragende fallen keine Tagungsgebühren an.

Die Tagung findet vor Ort statt. Änderungen sind vorbehalten.